Gerhard WinterKultur

GuT – für kulturelle Vielfalt in Rosdorf

Vorbemerkung
Deutschland wird „älter, bunter und weniger“. Gleiches wird schon sehr bald auch auf die Rosdorfer Bevölkerung zutreffen. Dieser Entwicklung muss sich insbesondere die kommunale Kulturpolitik im ländlichen Raum stellen und auf die demographischen Veränderungen reagieren, indem sie die kulturelle Infrastruktur den demographischen Veränderungen anpasst.

Dazu gehören als Handlungsfelder:

  1. Eine bessere Finanzausstattung zur Stabilisierung der örtlichen kulturellen Angebote.
  2. Die Auswirkungen des demographischen Wandels (weniger Junge, mehr Ältere) auf die Nutzer der kulturellen Angebote.

Ein harmonisches kulturelles Miteinander in der örtlichen Gemeinschaft stärkt die Verbundenheit mit dem Heimatort. Der Bezug der Menschen zu ihren kulturellen Einrichtungen und Angeboten entwickelt eine besondere Bindungskraft und fördert dadurch die Sesshaftigkeit der Einwohner, was in Zeiten des demographischen Wandels von Vorteil sein kann.

Zur Sache:
Kulturförderung im ländlichen Raum
Der Förderung von kulturellen Angeboten in ländlichen Gebieten, noch zählt auch Rosdorf dazu, kommt eine besondere Bedeutung zu. Der Staat (Bund und Länder)stellt jährlich ca. 10 Milliarden Euro für die Förderung der Kultur bereit (davon 3,4 Mrd Euro für Theater und Oper). Davon wird beispielsweise auch der Besuch eines deutschen Films mit 9,00 Euro pro Karte bezuschusst. Ohne diese staatliche Kulturförderung könnte sich kein Normalverdiener oder Rentner einen regelmäßigen Kulturgenuss leisten. Die Verantwortung für Kultur liegt bei den Bundesländern.

Bei den Gemeinden von der Größenordnung Rosdorf kommt von den staatlichen Mitteln der Kulturförderung nichts an. Die Gemeinde Rosdorf fördert mit rund 7.000,00 EUR die Sportvereine. Das ist auch gut so. Die kulturtreibenden Vereine der Gemeinde Rosdorf dagegen werden nicht dementsprechend gefördert, obwohl auch die ländliche Kultur mittels Musik, Gesang und Theater ein Seismograph der ländlichen Gesellschaft ist.

Ohne die Förderung der Sportvereine zu verändern, wollen wir Mittel für eine angemessene und bedarfsgerechte Förderung der kulturtreibenden Vereine und Gruppen zur Verfügung stellen, beispielsweise durch Zuschüsse:

  • zu Honoraren für Chorleiter und Dirigenten
  • Anschaffung von Instrumenten und Notenmaterial
  • Ausstattung für Theatergruppen
  • Pauschalen für kulturelle Jugendarbeit

Außerdem werden wie den „Kulturring Rosdorf e.V.“ weiterhin fördern und unterstützen.

Während die durchschnittliche Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung signifikant steigt, sinkt die Geburtenrate. Angesichts dieser Veränderung der Bevölkerungsstruktur, sind die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Altersgruppen bei den kulturellen Weichenstellungen zu beachten. Kinder und Jugendliche sollten dabei einen besonderen Stellenwert erhalten. Nicht nur, weil sie das Kulturpublikum von morgen sein werden, sondern weil sie beim gemeinsamen singen oder musizieren ganz nebenbei ihre geistigen Fähigkeiten stärken.

Musikalische Bildung als wichtiger Bestandteil der kulturellen Bildung fördert Schlüsselkompetenzen wie Kreativität und Selbständigkeit sowie Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Schulleistungen musikbetont unterrichteter Schüler im Laufe der Jahre zugenommen haben.

Die soziale Kompetenz musizierender Kinder liegt weit über dem Durchschnitt. Gewaltbereitschaft und Diskriminierung anderer nehmen ab. Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Leistungsmotivation, Gewissenhaftigkeit und Konzentrationsfähigkeit werden wesentlich besser.

Sicherlich ist Musik kein Allheilmittel für schulische Probleme oder für das Streben nach einer besseren Gesellschaft. Ganz generell aber können kulturelle Ausdrucksformen wie Musik, Gesang, und Theater, mit Freude und Engagement betrieben, wesentlich zur Verbesserung der örtlichen Gemeinschaft beitragen.

Senioren werden das Kulturelle Leben in unserer Gemeinde in zunehmendem Maße prägen. Sie verwenden einen erheblichen Anteil ihres Einkommens für kulturelle Angebote und sie haben auch die nötige Zeit dafür. Wenn es vor Ort keine ansprechenden Angebote gibt, nehmen sie auch längere Wege zu entfernteren kulturellen Angeboten in Kauf.

Im Interesse der örtlichen Gemeinschaft sollten wir Senioren motivieren Geld und Zeit für kulturelle Angebote vor Ort zu investieren, das heißt hingehen, mitmachen und sich über die Angebote freuen. Voraussetzung ist natürlich, dass ansprechende Kulturelle Angebote vor Ort geschaffen wurden und aufrechterhalten bleiben.

Migration und Integration als gewichtige Teile des demographischen Wandels sind ebenfalls wesentliche Bestandteile der ländlichen Kulturförderung, denn Migranten können unser gesellschaftliches und kulturelles Leben bereichern. Wir müssen es nur wollen.

Wir wollen es. Vermittlung und Anerkennung kultureller Identitäten im Dialog ist für uns von besonderer gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung.

Fazit:
GuT will eine kulturelle Weichenstellung die den Bedürfnisse der Bevölkerung einschließlich der Migranten gerecht wird und eine Kulturelle Vielfalt durch interkulturellen Dialog ermöglicht.

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