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Raumnot in der Heinrich-Grupe-Schule

Bereits seit längerem weisen Schulleitung und Elternschaft auf die herrschende Raumnot und den anwachsenden Renovierungsbedarf an der Heinrich-Grupe-Schule (HGS) in Rosdorf hin. Am 20. Juni 2017 kam es nun zu einer Ortsbesichtigung mit Bürgermeister Steinberg, den Fraktions- bzw. Gruppenvorsitzenden des Gemeinderats und Vertreterinnen der Schulleitung.

Bereits beim Betreten des Innenhofs wurden erste Mängel augenfällig. Die Bodenfliesen beginnen an verschiedenen Stellen zu zerbröseln.

Die dramatischste und mit allen Sinnen erfahrbare Situation erlebte die Delegation dann auf dem Weg zu und beim Betreten der im Keller gelegenen Werkräume. Ein feuchter, stinkender Modergeruch schlägt den Besuchern hier beim Durchschreiten düsterer Gänge entgegen. Für die Beurteilung der Gebäudesubstanz läßt sich leicht erahnen, dass es insgesamt an einer ausreichenden Isolierung des Hauses mangelt.

Neben dem unzumutbaren Klima bedrückt die sehr niedrige Raumhöhe im Kellerbereich. Auch der Zustand der Ausstattung läßt Wünsche offen: Die Werkbänke sind renovierungsbedürftig.

Schulleiterin Elke Bornemann-Polzer zeigte den Besuchern aus Politik und Verwaltung auf dem Rundgang durch das Gebäude weitere Mängel. So muss ihrer Ansicht nach die Aula „grundsaniert“ werden, etliche Bodenbeläge sind zu erneuern und andere Dinge mehr.

Doch nicht nur der Zahn der Zeit belastet die Situation an der Schule. Durch den von der HGS aufgefangenen Raumbedarf für den Hortbetrieb hatte sich die Raumnot zuletzt verschärft. Wir wollen es nicht vergessen, die Lehrkräfte der HGS waren in diesem Zusammenhang spontan bereit auf ihr bisheriges Lehrerzimmer zu verzichten, um es in einen – bis heute funktional bestehenden – Klassenraum umzugestalten.

Der Delegation aus Politik und Verwaltung wurde folgende räumliche Situation im einzelnen gezeigt und erläutert:

  • Der aktuell als Lehrerzimmer genutzte Raum bietet nicht den für ca. 20 Personen erforderlichen Platz.
  • Der direkt neben dem ehemaligen Lehrerzimmer (jetzt Klassenzimmer) angesiedelte Computer-Raum kann aufgrund der mangelhaften Schallisolierung nicht parallel zum Unterrichtsbetrieb genutzt werden.
  • Der „Förderraum“ ist sehr klein und bietet nicht einmal den mitunter erforderlichen Platz für eine Lehrerin mit 6 Kindern.
  • Das Sekretariat zeichnet sich durch extreme Enge aus.
  • Ein separater Gruppenraum fehlt völlig.

Um den wachsenden qualitativen und ggf. auch quantitativen Ansprüchen einer modernen Pädagogik gerecht zu werden, hätte laut Ansicht der Schulleitung schon längst eine Erweiterung des räumlichen Volumens für den Unterrichtsbetrieb erfolgen müssen.

Schulleiterin Elke Bornemann-Polzer berichtet den Anwesenden von einem hohen Krankenstand an der HGS. Sie vermutet einen Zusammenhang mit den oben geschilderten, stresserzeugenden Gegebenheiten.

Ein Ende der Raumnot ist nicht abzusehen. Mit Auszug des Hortes aus dem HGS-Gebäude würde zumindest eine erste Linderung in Sachen Raumnot für den Schulbetrieb erfolgen. Derzeit wagt es aber niemand, sich auf einen Termin für die Fertigstellung des Hort-Neubaus – ursprünglich für Anfang 2018 angekündigt – festzulegen.

Festzuhalten bleibt, es besteht ohne Zweifel dringender Handlungsbedarf:

  • Laut neusten Untersuchungen steigt die Geburtenrate in Deutschland wieder an. Nun wäre es interessant zu wissen, mit welchen Schülerzahlen die Gemeinde Rosdorf und damit auch die HGS in den kommenden Jahren zu rechnen hat. Dabei gilt es u.a. die Auswirkungen der aktuell geplanten Wohnbebauungen in der Gemeinde zu berücksichtigen. Das bereits vor geraumer Zeit für teures Geld angeschaffte kommunale EDV-Prognoseprogramm sollte endlich einmal zur Anwendung kommen.
  • Auf der Basis solcher Zahlen muss dann die Renovierung und ggf. ein Ausbau der Schule geplant und umfassend kalkuliert werden. Dabei ist von vorne herein der Umstand zu berücksichtigen, dass auch für die HGS bis spätestens 2024 die gesetzlich vorgeschriebenen baulichen Maßnahmen in Sachen Inklusion abgeschlossen sein müssen. Alle Ergebnisse müssen Bestandteil der kommenden Haushaltsberatungen sein. Angesichts der bestehenden Finanznot kein leichtes Unterfangen. Sicherlich wird allenfalls ein zeitlich gestrecktes Konzept umsetzbar sein.
  • Die offensichtlich gestörte Kommunikation zwischen verschiedenen Protagonisten in Sachen HGS muss überdacht und verbessert werden.

Ein Gedanke zu „Raumnot in der Heinrich-Grupe-Schule

  • Jan Strebelow

    Lieber Herr Eikenberg, liebe GuT Wählergemeinschaft,
    ich freue mich sehr, dass Aktive aus der Politik die räumlichen Zustände an der Heinrich-Grupe-Schule (HGS) gesehen haben, sie nicht mit einem Schulterzucken abtun, sondern mit entsprechendem Unmut wahrnehmen und publik machen. Ich habe vergangenes Schuljahr die Raumsituation dort kennengelernt und als Mitglied des Schulelternrates und Elternvertreter im Schlausschuss erleben müssen wie sämtliche Sitzungen trotz vieler starker Argumente seitens der Lehrer und Eltern und einiger weniger Politiker, erfolglos blieben.
    Im Vorfeld des Rundganges durch die HGS am 20.06.2017 fragte ich bei Herrn Steinberg an, ob Eltern, bzw. Elternvertreter daran teilnehmen dürfen und ob dies nicht auch sinnvoll wäre. Er lehnte jedoch ab. Weiter wurde die letzte Schulausschusssitzung mangels Themen abgesagt. Ich sehe darin einen schlechten Informationsfluss seitens der Politik und Verwaltung an die Eltern bezüglich wichtiger Themen. Eltern wird so die Möglichkeit genommen, sich zu informieren und ihr Mitspracherecht auszuüben.
    Umso wertvoller finde ich es, dass es Politiker gibt, welche Missstände benennen und entsprechende Forderungen formulieren.
    Schöne Grüße

    Antwort

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