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Rosdorf – Finanzen und Wirtschaft in der Corona-Krise

Die Corona-Krise: Niemand weiß derzeit (Ostern 2020), wann sie wirklich überwunden sein wird. Um es gleich vorweg zu sagen, ich meine, wir sollten sehr viel Vorsicht und Sorgfalt walten lassen, damit möglichst viele Menschen heil und gesund durch diese schwere Zeit gelangen. Will sagen, zunächst hat der gesundheitliche Aspekt absoluten Vorrang. Wirtschaftliche und finanzielle Problemstellungen müssen zunächst hinten anstehen.

Also GuT: Gesundheit vor wirtschaftlichen Erwägungen, eine eigentlich selbstverständliche Prämisse. In Vor-Corona-Zeiten häufig missachtete. Werden wir Lehren für die Zukunft daraus ziehen?

Ein wenig fürchte ich, dass bereits jetzt und verfrüht Lockerungsbestrebungen hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden. Etwas mehr Geduld wäre m.E. angesagt!

Ich bin fest davon überzeugt, dass nach der Krise ein wirtschaftlicher Aufschwung eintreten wird. Vielleicht nicht schnell und unmittelbar, aber in dann absehbarer Zeit.

Das Eintreten solcher Effekte ist gerade in Deutschland vielfach historisch belegbar. Man denke allein an die fürchterliche Katastrophe 2. Weltkrieg. Und dann, niemand hatte es am Ende in Trümmern sitzend zu hoffen gewagt, nach einer relativ kurzen Durststrecke: das Wirtschaftswunder!

Heute ist die Lage, ohne diese verharmlosen zu wollen, vergleichsweise komfortabel. Allein der Blick nach vorn lässt wirtschaftliche Hoffnung keimen: Wer von uns sehnt sich nicht danach, wieder schöne Dinge machen zu können, die im Moment nicht möglich sind: Im Café sitzen, ins Kino gehen, im Fitness-Studio trainieren, zu reisen, … na, und vielleicht auch mal wieder zum Friseur zu gehen. So wird es mittelfristig auch in den jetzt arg gebeutelten Branchen wieder bergauf gehen.

Bis dahin ist es wichtig, dass möglichst viele Unternehmen überleben und Beschäftigte in Arbeit bleiben. Deshalb ist es richtig, dass jetzt sehr viel Geld zur Unterstützung existenzgefährdeter Betriebe in die Hand genommen wird. Hier möchte ich das Verhalten der dafür verantwortlichen Politiker ausdrücklich loben!

Zunächst werden wir eine Durststrecke, eine Rezession überwinden müssen. Dies gilt auch für die Gemeinde Rosdorf. Finanz- und wirtschaftspolitisch werden schwierige Aufgaben zu lösen sein:

  • Als Erstes werden wir damit konfrontiert sein, den kommunalen Haushalt über Wasser zu halten. Die einst erwarteten und prognostizierten hohen Steuereinnahmen werden ausbleiben. Die jetzt – richtigerweise – aufgenommenen staatlichen Milliarden-Kredite müssen eines Tages zurückgezahlt werden. Insofern ist in nächster Zeit auch nicht mit Umschichtungen von Bundes- und Landesmitteln zugunsten der Kommunen zu rechnen. – Es wird für Rosdorf nicht einfach sein, unseren immensen Kostenapparat, der gemeindlich aufgebaut wurde, solide bedienen zu können. Nun könnte es sich die Wählergemeinschaft GuT leicht machen und darauf verweisen, oft genug darauf hingewiesen zu haben, dass das stetige Ansteigen sprudelnder Steuereinnahmen nicht endlos zu erwarten sei. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass niemand mit einer solchen Krise, wie wir sie jetzt durchleben, rechnen konnte. Jedenfalls werden Politik und Verwaltung akribisch nach Einsparpotentialen suchen müssen. Dieser Punkt gehört on Top auf die Beratungsliste für die Zeit nach der Überwindung der Pandemie.
  • Des Weiteren muss die Stärkung der heimischen Wirtschaft ein Thema werden. Die Krise zeigt aktuell, wie wichtig es ist verstärkt regional zu denken. Dabei sind wir natürlich auch als Verbraucher gefragt. Müssen wirklich so viele Waren rund um den Globus transportiert werden? Allein aus ökologischen Erwägungen verbietet sich ein solches Verhalten. Hinzu kommt die Frage, ob wir geschäftliche Strukturen in unserer Gemeinde (Buchladen, Gärtnereien, EDV-Service etc.), unserer Region erhalten oder sogar ausbauen wollen. Bevölkerung, Politik und Verwaltung müssen sich hier engagieren! Es geht nicht um die Verteufelung internationaler Handelsbeziehungen. So bin ich beispielsweise sehr für ein europäisches Zusammenwirken, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Nur, unsere eigene Region ist zuletzt arg vernachlässigt worden. Dies muss sich ändern.

Für die Kommunalpolitik in Rosdorf möchte ich angesichts der aktuellen Krise zusammenfassend fordern, dass diese Punkte – sobald machbar – auf die Tagesordnung (z.B. Ausschuss Wirtschaft und Finanzen) der kommenden Beratungen kommen:

  1. Stabilisierung des Haushalts – Korrektur und Einsparmaßnahmen
  2. Förderung der heimischen Wirtschaft – Konzept für bessere Rahmenbedingungen

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