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Hochwasserrisiko in Rosdorf – „Panikmache“?

Als ich auf der letzten Sitzung des Gemeinderates davor warnte, nun ohne weiteres Nachdenken ein riesiges Bauprojekt in der Luhbach-Aue zu realisieren (so mehrheitlich am 19.07.21 vom Verwaltungsausschuss in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen), war unter anderem von „Panikmache“ die Rede. Am 27.07.21 hatten wir an dieser Stelle darüber berichtet und sämtliche uns vorliegenden Dokumente online gestellt. Machen Sie sich über den folgenden Link selbst ein Bild von dem Bauvorhaben mit mehr als 100 Wohneinheiten: „Zu nah am Wasser gebaut?“

Nun hat uns ein Rosdorfer Bürger zwei Fotos (durchaus neueren Datums, laut Angabe des Fotografierenden aus 2018) zugesandt, die Hochwasser-Szenen genau aus dem Bereich der Luhbach-Aue dokumentieren. Diese veröffentliche ich hiermit, um zu zeigen, dass in keiner Weise von „Panikmache“ die Rede sein kann.

Ein Blick in die Geschichte Rosdorf zeigt, dass auch wir immer wieder von Hochwasserereignissen betroffen waren. Verstärkt durch den bekannten Klimawandel steigt m.E. auch das Risiko für unseren Ort, für unsere Gemeinde. Warum sollten ausgerechnet wir auf Dauer von den bekannten Wetterkapriolen verschont bleiben?

Hochwasser in der Luhbach-Aue

In dem o.g. Beschluss des Verwaltungsausschusses erkenne ich erneut ein offenbar für Rosdorf geltendes, typisches Motto wieder: „Jetzt sind wir schon soweit gegangen, nun müssen wir das Projekt, egal, was da komme, auch zu Ende bringen“. – Dazu ist es interessant zu wissen, dass die vorbereitenden Planungsarbeiten der Investoren (woher sonst sollten die Planungsdokumente kommen) bereits weit vor der fürchterlichen Hochwasserkatastrophe 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz vorgenommen wurden. Sprich, es wurde Zeit und Geld investiert. Klar, dass ein „Überdenken“ oder gar ein „Zurück“ kaum auf Gegenliebe stößt.

Die Position der Wählergemeinschaft GuT ist klar: Wir lehnen die geplante Bebauung im Bereich der Luhbach-Aue ab!

GuT fordert, für die Gemeinde Rosdorf Lehren aus den genannten Ereignissen zu ziehen:

  • Keine weitere Bebauung von hochwassergefährdeten Arealen.
  • Die Erstellung eines Hochwasserkonzeptes für die Gemeinde Rosdorf steht seit Jahren immer wieder auf der Tagesordnung und – wird immer wieder verschoben. Dieses Thema muss zeitnah angegangen werden.
  • Schaffung bezahlbaren Wohnraums, ja. Aber immer unter Berücksichtigung ökologischer Erfordernisse. Dazu braucht es natürlich etwas mehr Fantasie, als in der Vergangenheit an den Tag gelegt.
  • Einer manchmal nahezu bedenkenlosen Versiegelung von weiteren Flächen in unserer Gemeinde müssen Grenzen gesetzt werden.

GuT will das beschlossene Paket für die Bebauung der Luhbach-Auen nochmals aufzuschnüren. Dazu brauchen wir allerdings andere Mehrheiten im Gemeinderat, im Verwaltungsausschuss und anderen Gremien. Und ja, dafür wünschen wir uns einen anderen Bürgermeister: Jörn Galander.

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