AktuellDemokratieDieter Eikenberg

„Wahlkrampf“ in Rosdorf

Nun ist der Wahlkampf fast vorbei. Zeit um einmal ein kleines Resümee in Sachen Wahlkampf-Stil zu ziehen.

Rückblick: (die sichtbaren Vorboten zur Kommunalwahlen 2021 waren noch nicht erschienen): Nicht ahnend, was da auf uns zukommen würde, gab es auf einem Mitglieder-Treffen der Wählergemeinschaft GuT eine Debatte über den Sprachgebrauch in Wahlzeiten. Den Begriff Wahlkampf empfanden viele von uns als eigentlich nicht angemessen für die Bezeichnung eines demokratischen Vorgangs. Auch mir wäre die Formulierung „Wettbewerb der Ideen zu den Kommunalwahlen“ sehr viel lieber. Gut, ich weiß, das ist wohl zu lang.

Inzwischen bin ich leider sicher, dass der Begriff „Kampf“ die Realität besser beschreibt.

Von Beginn an wurden Banner und Plakate zerstört und beschädigt, nicht nur die der Wählergemeinschaft GuT. Egal, welche Parteien oder Bewerber hiervon betroffen waren und sind, wir meinen: Kein guter Stil. Aber diese Form der politischen Auseinandersetzung war längst nicht das Bedenklichste.

Was ich nicht erwartet hatte: Auch auf kommunaler Ebene, auch in Rosdorf nimmt das Verhalten einiger Akteure „trumpsche“ Züge an.

Man kann und soll engagiert für verschiedene Ansichten eintreten: Man kann einem Kommunalpolitiker und seinen Äußerungen zustimmen oder diese ablehnen, sie kritisieren. Man kann für ein Bauprojekt sein, man kann dagegen sein oder auch nach einem dritten oder vierten Weg suchen. Man kann eine öffentliche Anschaffung für richtig oder falsch halten oder den Anschaffungspreis hinterfragen. Man kann den Kandidaten A oder B für geeignet halten oder nicht, oder beide nicht, sich einen ganz anderen Wünschen … und so weiter und sofort. Das alles gehört zu einer lebendigen Demokratie.

Was m.E. jedoch nicht geht, ist, dass man – meist lautstark, meist anonym – mit Beleidigungen, Lügen und Halbwahrheiten agiert. Besonders erschreckend sind einige Auftritte in den sogenannten Sozialen Medien. In den sehr zu empfehlenden Känguru-Chroniken des Schriftstellers Marc-Uwe Kling ist treffend von „Assozialen Medien“ die Rede. Ich selbst habe mich bewußt mit eigenen Kommentaren aus diesen Kanälen herausgehalten.

Zugegeben, etliches, was dort geäußert wird ist durchaus interessant und lesenswert. Aber, da gibt es auch die anderen, destruktiven Beiträge, die bisweilen jeglichen Anstand, jegliche Fairness und Sachlichkeit zuzuschütten drohen.

Ich hätte am Liebsten gesehen, dass alle beleidigenden und niveaulosen Beiträge völlig ignoriert worden wären. Was wollen denn die wuterfüllten, aggressiven Akteure? In erster Linie Aufmerksamkeit. Und: Zwietracht sähen und Stimmungsmache für bestimmte Interessen betreiben. Typisch für solche Menschen ist, dass sie meist anonym auftreten. Sie stellen sich keiner direkten sachlichen Auseinandersetzung mit offenem Visier. Ich finde das feige!

Ein paar Beispiele als Beleg für Entgleisungen im Rosdorfer Wahlkampf:

  • Über Facebook wird ein Mitglied von GuT mit den Worten beschimpft: „… Ihr IQ muss unter einem eines Huhns liegen …“
  • Die Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten hatte gerade begonnen (ca. 20 Minuten von weit über 2 Stunden Veranstaltungsdauer), da fand sich schon ein resümierender Bericht im Netz: „Klarer Gewinner … argumentiert konkret, klar, ehrlich und sachkompetent“ hieß es da unter anderem. Was soll so etwas?
  • Ein CDU-Kollege aus der Gemeinde Rosdorf findet in seinem Briefkasten ein mehrseitiges provozierendes Schreiben („Das gute Verhältnis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit … scheint gestört zu sein …“). Natürlich anonym!
  • Am Informationsstand der Grünen erschien ein Herr, der diese mehrfach als „Schweine“ beschimpfte.

Ich könnte die Reihe der Entgleisungen noch weiter fortführen. Doch damit soll es genug sein, ich möchte den Provokateuren nicht auch noch an dieser Stelle eine große Bühne bieten.

Egal, um welche Partei oder Gemeinschaft es sich handelt: Ich erkläre mich solidarisch mit allen, die von solchen Beschimpfungen und Provokationen betroffen sind!

Ernsthafte Debatten zu wichtigen Themen, die unsere Gemeinde betreffen, gerieten und geraten so ins Hintertreffen.

Meine Bitte an alle, die noch nicht per Briefwahl gewählt haben: Schauen Sie auf die Inhalte, die Programme der Bewerber und auf ihr politisches Handeln in den vergangenen Jahren. Was davon passt zu Ihren persönlichen Interessen, Wünschen und Überzeugungen? Das sollte in einer Demokratie doch eigentlich die Basis für das Setzen von Kreuzen auf den Wahlzetteln sein.

Was die Inhalte der Wählergemeinschaft GuT anbelangt, hier ein paar Links, die zu Informationen zu unserem Programm und unseren Kandidaten führen:

Weitere Informationen:
Unser Programm GuT 2026
Unser Programm – in aller Kürze
Unser Kandidat für das Amt des Gemeindebürgermeisters
Unsere Kandidat*innen für den Gemeinderat
Unsere Kandidat*innen für die Ortsräte

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